Schacholympiade 2008 in Dresden

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Anna Endress

/images/uploads/808ea242b0b53dec27ae5905f62ca0fe.jpgGeb 1993
TSV Schott Mainz
DWZ:2049
Elo:2042
Schülerin

 

Portrait Anna Endress

/images/uploads/5a9c31c2789391e3ca516610c449b38a.jpgvon Frank Hoppe
Anna Endress wurde am 26. April 1993 in Mainz geboren. Bereits frühzeitig interessierte sie sich für Strategiespiele und spielte schon im Alter von 5 Jahren Rommé. Auch die Schachbegeisterung wurde schnell geweckt, denn ihre Eltern spielten an langen Abenden die ein oder andere Partie. Anna schaute dabei neugierig zu und lernte schnell. Ihre Eltern dienten dabei bald nur noch als Sparringspartner. Als Neunjährige war Anna bereits stärker als ihre damals noch beim SC Mettenheim aktive Mutter Helga.

Das die Schachbegeisterung in einer Familie nicht jeden trifft, sieht man an ihrer jüngeren Schwester Lena, die musische und künstlerische Talente entwickelt hat und das ganze Gegenteil von Anna ist.

Anna's erster Verein war der Schachverein Worms 1878. Nach einem Anfangserfolg bei den Mannschaftsturnieren von Rheinhessen in der Saison 2001/02 mit dem phänomenalen DWZ-Einstieg von 1504 fiel sie auf unter 1200 zurück. Bei der DJEM U10 2002 in Winterberg belegte sie mit 6 aus 11 Platz 34 in der Gesamtwertung (Jungen und Mädchen) und erreichte bei den Mädchen Platz 3 hinter Milana Smolkina und Andrea Mijatovic. 2003 kam sie mit einer Rekord-DWZ von 1573 als Favoritin zur DJEM nach Willingen und wurde dieser Rolle mit dem Titelgewinn in der U10 gerecht. Sieben Punkte aus 11 Partien reichten zwar für die Mädchen-Meisterschaft, aber nicht für ein gutes Abschneiden in der Gesamtwertung. Als Nr. 6 ging sie an den Start, als Nr. 14 beendete sie das Turnier. Den Verlust von 57 DWZ-Punkten steckte sie aber gut weg.

Im November 2002 startete Anna bei der Jugend-Weltmeisterschaft ihrer Altersklasse auf Kreta und erreichte den 26. Platz. Bis 2003 war sie je drei Mal Rheinhessen- und Rheinland-Pfalz-Meisterin bei den Mädchen ihres Jahrgangs. Bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft in Bad Kreuznach 2003 schockte sie dabei ihre weibliche und männliche(!) Konkurrenz mit einem 7-aus-7-Ergebnis. (Bild: Anna bei der DJEM U10 2003)

 

/images/uploads/74f7f7b2665d9d7f963f04acee1215a6.jpgDas Jahr 2004 begann mit einer Simultanveranstaltung in der Paternusschule in Worms, wo sie gegen die ersten 20 eines Grundschulturniers antrat. Die Grundschüler leisteten erbitterten Widerstand, doch selbst Turniersieger Daniel Kröger - knapp ein Jahr jünger als Anna - gelang kein Sieg gegen die junge Dame!

Dem grandiosen Auftakt in ihrem wohl ersten Simultan folgte bis zu den Deutschen Jugendmeisterschaften ein unglaubliche Leistungsexplosion. 265 DWZ-Punkte legte Anna zu, überwand mit nur zwei Turnieren die 1600er und 1700er Marke. Inzwischen für den TSV Schott Mainz spielend kam Anna sogar zu ihren ersten Einsätzen in der 2. Damen-Bundesliga. Mit 3 aus 4 erreichte sie ein sehr gutes Ergebnis.

Mit DWZ 1809 reiste Anna 2004 als 11jährige zur DJEM nach Willingen! (Bild) Damit gehörte sie zum erweiterten Favoritenkreis bei den U12-Jungen, wobei Niclas Huschenbeth und Felix Graf damals über allen standen. In der Mädchenwertung konnte ihr keine Teilnehmerin das Wasser reichen. Allenfalls Milana Smolkina mit DWZ 1658 traute man zu, an Anna's Favoritenthron zu wackeln.
Doch es kam anders als geplant. Milana Smolkina erwies sich abermals als Bessere und Anna wurde hinter Johanna Blübaum und Carina Dorn nur unglückliche Vierte. Sie blieb 4 Punkte unter ihrer DWZ-Erwartung!

 

/images/uploads/f83619959e26fbfbffa4b36c351bb68c.jpgDer Schock von Willingen hallte fast ein Jahr lang nach. Bei der DJEM 2005 (Bild) wollte sie es besser machen und trat wieder in der U12 an. Milana Smolkina spielte in der nächsthöheren Altersklasse und stand Anna's erneutem Titelanlauf diesmal nicht im Wege. Trotzdem sie auch diesmal mit einem Punkt unter ihrer DWZ-Erwartung blieb, konnte ihr kein anderes Mädchen beim zweiten deutschen Jugendtitel gefährlich werden. Belohnung dafür war die Teilnahme an der Jugend-Weltmeisterschaft U12 in Belfort (Frankreich). Nach einer Startniederlage siegte sie vier Mal en suite und belegte mit 7½ aus 11 Platz 10! Mit der WM knackte sie die 1800er DWZ-Marke und der Knoten war geplatzt. Fortan ging es ständig aufwärts, auch wenn nicht mehr in dem atemberaubenden Tempo der letzten Jahre.

2006 rückte Anna in die U14 auf, wodurch ihr wieder Milana Smolkina in die Quere kam. Smolkina stiebitzte der favorisierten Mainzerin mit einem 3½-aus-4-Spurt den Titel weg, auch weil Anna in Runde 7 sensationell Alisa Frey unterlag. Anna wurde mit einem halben Punkt Rückstand deutsche Vizemeisterin.

 

/images/uploads/1d2fbee2ecac065fedab966115f14b47.jpgWenn man in Mainz lebt, gehört die Teilnahme an den Chess Classic zwangsläufig in den Turnierkalender. 2007 gewann Anna das Mini-FiNet-Open der Chess Classic der unter 14jährigen vor 34 weiteren Jugendlichen. (Bild)
Im gleichen Jahr gelang ihr endlich der dritte deutsche Meistertitel der Jugend. In der U14 distanzierte sie die zweitplazierte Anja Schulz um einen Punkt, Titelverteidigerin Milana Smolkina (nur Fünfte) gar um zwei Punkte.

Anna wird u.a. vom aus Armenien stammenden Großmeister Sergej Galdunts betreut. Verständlich das sie sich selbst das Ziel gesteckt hat, Großmeisterin zu werden. Mit ihrer aktuellen DWZ 2076 ist sie auf einem guten Weg dorthin, auch wenn dazu sicher noch 250-300 Punkte nötig sind. Da ihre FIDE-Elo mit 2042 aber niedriger ist als die DWZ - was ja nicht so oft vorkommen soll - liegt noch viel Arbeit vor ihr. Wünschen wir ihr viel Glück!

 

Fragebogen der Jugendolympiamannschaft

Name Endress
Vorname Anna
Alter 15 Jahre
Verein : TSV Schott MainzDWZ 2049
Elo 2042
Geschwister eine kleine Schwester ( 8 Jahre )
Hobbys Fußball
Berufsziel nichts bestimmtes,eventuell etwas in Richtung Politik oder Medizin
Seit wann spielst du Schach, wer hat es dir beigebracht?
Seit meinem 5. Lebensjahr , meine Eltern haben es mir beigebracht
Wer sind deine Trainer, haben dich bisher am meisten beeinflusst?
GM Sergey Galdunts
Viktor Wiens (früher)
Schachliche Erfolge
Deutsche Meisterin U10w (2003),Deutsche Meisterin U12w (2005),Deutsche Meisterin U14w (2007),10.Platz WM
Schachliche Vorbilder
Robert James ,,Bobby´´ Fischer , Magnus Carlsen
Schachliche Stärken/Schwächen
Stärken:
Taktik,Mittelspiel
Schwächen: Eröffnung
Spielertyp aktiver,positioneller Spielertyp
(11.08.20007)