Schacholympiade 2008 in Dresden

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Bilanz der JOM 2007

von B. Vökler

Zu den Ergebnissen der JOM, weiblich:
Manuela Mader gewann das Turnier in Walldorf mit WIM-Norm und stieg über 2200 ELO. Als Belohnung wartet im Juli das WGM-Turnier in Bad Homburg mit Elisabeth Pähtz und anderen internationalen Spitzengrößen!
Sarah Hoolt wurde DM U18 und schaffte WIM-Norm in Budapest.
Melanie Ohme überzeugte in Budapest (ohne Norm), Brno (mit Norm , in Batumi (Platz 6) sowie mit konstant steigender ELO!
Elena Winkelmann wurde Dritte bei der U18 w , die ELO-Entwicklung könnte besser sein
Ekaterina Jussupow zeigte zuletzt nicht so gute Leistungen, hatte dabei zugegeben auch manchmal etwas Pech. Ich habe mich entschlossen, Ekaterina aus der JOM weiblich zu nehmen.
Sie wird durch Judith Fuchs ersetzt. Judith überzeugte 2006 mit einem Sieg in Willingen, einem starken Turnier in Sotschi sowie einer gelungenen WM in Batumi.
Die Mannschaft erzielte eine Silbermedaille! beim Mitropa-Cup (Gratulation) sowie Platz 7 am Balaton.

Zu den Ergebnisse der JOM, männlich, im Einzelnen:
Arik Braun wurde Weltmeister, mit zwei GM-Normen und ein Top-Spitzenbrett (Balaton und Brno).
Georg Meier überzeugte in Budapest (GM-Norm) und Jerewan (U20), sowie mit konstant steigender ELO
Falko Bindrich hatte ein starkes Halbjahr (Kusadasi, Genf, Ligen) mit dickem ELO-Gewinn und IM-Titel
Ilja Brener zeigte sein Können im Sommer am Balaton, in Budapest und Brno (jeweils mit Performance über 2500)
und Sebastian Bogner konsolidierte seine ELO-Verluste aus Kusadasi in Brno beim Mitropa-Cup.
Die Mannschaft erzielte eine Bronzemedaille zur MEM und einen fünften Platz beim Mitropa-Cup.

Die Trainingssessions in Hockenheim, Bad Blankenburg, Waischenfeld, Bad Blankenburg, Apolda und Budapest haben neben der schachlichen Weiterentwicklung sicher auch den Zusammenhalt gefördert.
Abschließend möchte ich mich bei der gesamten Jugendolympiamannschaft für ihren Einsatz im vergangenen Jahr bedanken.


 

Ziele

Konkrete Ziele für 2006 sind:
der Großmeister–Titel für Arik Braun,
der Internationale Meister-Titel für Georg Meier, Falko Bindrich und Ilja Brener, sowie die WIM-Normen für Melanie Ohme, Sarah Hoolt, Elena Winkelmann und Ekaterina Jussupow.

 

Zwischenbilanz

Nachdem im November 2004 Dresden den Zuschlag für die Schacholympiade 2008 in Deutschland erhalten hatte, begann der Leistungssport im DSB seine Aktivitäten in Richtung dieses sportlichen Großereignisses zu intensivieren und zu bündeln.
So wurde die Jugendolympiamannschaft formiert. Die talentiertesten und kämpferischsten jugendlichen Spieler und Spielerinnen wurden in zwei Teams zusammengefasst. Sie erhalten im Zusammenwirken zwischen Eltern, Heimtrainer, Trainingsstützpunkt und Bundesnachwuchstrainer vier Jahre lang ein möglichst optimales Trainings- und Wettkampfangebot. Am Ende sollten sie den Titel des Großmeisters bzw. der Frauengroßmeisterin erreicht haben und in der Lage sein, bei der Schacholympiade 2008 mit den „Großen“ mitzuhalten.
In 2005 wurden im Rahmen dieser Kampagne verschiedene Highlights gesetzt. Im Februar kämpften die Jungen in der traditionsreichen „Pulvermühle“ in einem Großmeisterturnier um Titelnormen, ELO-Punkte und Preise. Das Turnier endete mit dem Erfolg des erfahrenen englischen Großmeisters Peter Wells, jedoch stellte direkt dahinter Georg Meier von der JOM seine Klasse unter Beweis und er übererfüllte die IM-Norm um einen ganzen Zähler. Diese hochklassige Veranstaltung wurde dank des webmasters Klaus Steffan breit im Internet gestreut und erlangte teilweise 6000 Zugriffe pro Tag.

Zur internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft IDJM in Deizisau konnte Arik Braun seiner Favoritenrolle souverän gerecht werden. Er gewann mit großem Vorsprung nach einem Superstart. In dem geschlossenen IM-Turnier waren ebenfalls Falko Bindrich und Ilja Brener am Start.
Bei den deutschen Jugendmeisterschaften überzeugten die drei Starter der Jugendolympiamannschaft auf der ganzen Linie. Drei Titel und 24 Punkte aus 27 möglichen dokumentieren die Dominanz von Falko Bindrich (U16 ) , Melanie Ohme ( U16 w) und Elena Winkelmann (U14 w).
Gleichzeitig waren die anderen Spieler im Einsatz für die Nationalmannschaft beim Mitropa-Cup.
Gegen die meist Erwachsenen Großmeister und Titelträger hatten alle einen schweren Stand. Einzig Arik Braun überzeugte am ersten Brett u.a. mit der Schönheitspartie gegen D. Pavasovic.
Bei einem gemeinsamen Trainingslager im thüringischen Bad Blankenburg bereiteten sich die Spieler auf den Saisonhöhepunkt Weltmeisterschaft vor. Erfahrene Spitzentrainer wie GM Dr. Karsten Müller, IM Davit Lobshanidze und IM Roman Vidonyak unterstützten sie dabei.
Im französischen Belfort errangen drei JOM-SpielerInnen Top-Ten-Platzierungen. Elena Winkelman , Katja Jussupow ( Platz 8 ) und Falko Bindrich (Platz 9 ) gehören zu ihrer jeweiligen Altersklassenweltspitze.
Den bisherigen Leistungspeak erreichte Arik Braun mit einer Performance von 2609 und seiner ersten GM-Norm im September in Wien. Beim Turnier „Operation Capablanca“ erreichte Georg Meier ebenfalls eine weit über 2500 liegende Performance und den Titel eines internationalen Meisters.
Diese gute „Herbstform“ nahm Arik Braun mit nach Bad Wiessee zur offenen internationalen bayrischen Meisterschaft, wo er den geteilten ersten Platz belegte. Als Kuriosum wird sein zehn zügiger Sieg mit 1. a3 in die Schachgeschichte eingehen.
Innerhalb des Projektes Jugendolympiamannschaft werden den Kandidaten im Mentorensystem erfahrene Großmeister zur Seite gestellt. Diese arbeiten teils auf turniertaktischen oder psychologischen Terrain. Besonders positive Akzente setzte hier das Pärchen Falko Bindrich mit GM Henrik Teske. Falko arbeitet konsequent in Richtung Großmeistertitel und wird ihn nach eigener und meiner Überzeugung lange vor 2008 erreichen.
Im Oktober gab die neugegründete Karpov-Schachakademie Hockenheim ihren Einstand als Stützpunkt der Jugendolympiamannschaft im südwestdeutschen Raum. Sie organisierte einen Länderkampf mit sechs weiblichen Jugendnationalmannschaften. Erwartungsgemäß siegte Russland vor Polen und der Jugendolympiamannschaft Deutschlands. Im zwischenzeitlichen Verlauf war jedoch die Sensation, sprich der Sieg für Deutschland durchaus möglich.
Die Hockenheimer Initiative versteht sich als Angebot an den Deutschen Schachbund, seine Olympiainitiativen personell, finanziell und organisatorisch zu unterstützen. Zusammen mit dem Bundesstützpunkt Dresden gibt es damit bereits zwei Zentren der Trainingsarbeit und Betreuung der Jugendolympiamannschaft.
Zu einem Höhepunkt im trainingsmethodischen und analytischem Bereich hatte ich den französischen Nationaltrainer und ehemaligen Sekundanten Garri Kasparov`s , Herrn Jossif Dorfman im Dezember eingeladen. An der KSA Hockenheim präsentierte er seine „Schachmethode“ und übte diese spezielle Herangehensweise mit den fünf Kandidaten der JOM ( männlich ). Diese tiefgreifende Erweiterung des schachlichen Horizonts möchte ich für die zukünftigen Großmeister als unerlässlich bezeichnen.

Zuletzt möchte ich noch auf die personellen Veränderungen kurz eingehen. Für David Baramidze, der auf eigenen Wusch ausscheidet, kam Sebastian Bogner neu in die JOM.
Bei den Mädchen ersetzt Sarah Hoolt die ausgeschiedenen Evgenija Shmirina und Jasmin Laake.
Nicht unerwähnt möchte ich die Defizite im Bereich Management, Internetauftritt und Öffentlichkeitsarbeit lassen, die wir jedoch 2006 verstärkt angehen wollen.

Bernd Vökler
03.01.2006

 

Herzlichen Glückwunsch!

von Bundesnachwuchstrainer B. Vökler 10.05.06 Manuela Mader ist als Nachrückerin für die weibliche Jugendolympiamannschaft (JOM) nominiert. Sie setzte sich somit gegen ihre Mitbewerberinnen Maria Schöne, Judith Fuchs und Anna Endress durch. Durch Teilnahme an verbandsinternen und privaten Trainings ist ihr eine positive Entwicklung gelungen, eine steigende Performance konnte sie in vier Turnieren nachweisen. Die offenen Turniere von Böblingen und Bad Wörishofen steigerten ihre Turnierhärte, in der Frauenbundesliga trug sie wesentlich zum positiven Ergebnis ihres Vereines Walldorf bei und der größte Coup gelang ihr beim WIM-Rundenturnier in Walldorf mit dem souveränen Turniersieg bei gleichzeitiger Übererfüllung einer Norm für den Titel eines internationalen Meisters der Frauen. Der geforderte Sprung der ELO-Zahl im Juli dürfte bei 60 Punkten liegen. Herzlichen Glückwunsch Manuela! Die anderen drei Mitbewerberinnen haben aber noch immer eine Chance auf einen Platz in der JOM, denn die nächste Überprüfung der JOM ist im Oktober geplant. Das Konzept ist so gestaltet, daß bis ein Jahr vor der Olympiade jederzeit „Seiteneinsteiger“ in die Kampagne Jugendolympiamannschaft möglich sind.