Schacholympiade 2008 in Dresden

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SK Freibauer Mörlenbach

Datum: 20.05.2006

Simultanspieler: GM Klaus Bischoff

Sielort: Bürgerhaus Mörlenbach

unter der Moderation des Bundesrechtsberaters des DSB, Herrn Bedau

Zur homepage des Vereinshttp://www.freibauer1980.de/

 

Mörlenbach: Tolle Schachwerbung für Jubiläumsverein und die Schacholympiade 2008 in Dresden

von Ernst Bedau, Mitglied des Olympiade-Ausschusses


Zum 60. Vereinsjubiläum des SV Freibauer Mörlenbach (Aufsteiger in die 2. Bundesliga) präsentierte der südhessische Spitzenclub um seinen rührigen 1. Vorsitzenden José Ortiz-Rodriguez Schachevents der Extraklasse.
Neben einem Schnellschach-Open, der Hessischen Frauenschachmeisterschaft und der Bezirksjugend-Mannschaftsmeisterschaft standen zwei Werbeveranstaltungen zur Schacholympiade 2008 in Dresen auf dem Programm:
ein Vergleichskampf des Zweitbundesligisten gegen die Jugend-Olympiademannschaft und der Simultanauftritt von Großmeister Klaus Bischoff.

Das Bürgerhaus Mörlenbach war einzigartige Austragungsstätte

Moderne, helle Räume, Glasfronten mit Blick ins Grüne, Freiluftschach, Parkplätze en masse, kurzum: alles vom Feinsten.

 

/images/uploads/94b25257da19730ed2c817271170760b.jpgGrandiose Kunstausstellung von Bernd Besser

Wer diese Kunstexponate noch nicht gesehen hat, hat etwas versäumt. Schachkunstobjekte, die zu Assoziationen einladen, witzige und geistreiche Kompositionen, Parallelen zur Mytho-logie und Antike, Arbeiten, die das Völker- und Kulturverbinden zum Thema haben, aber auch tief berührende Arbeiten, wie Lebenssinn stiftendes Schach im Krieg, Gefangenschaft und KZ.


(mehr zu Bernd Besser hier!)

 

/images/uploads/c8c770caf373919f63c39e7b9eedb225.jpgErfahrung gegen Talent oder: Wir gewinnen 4 : 0

Die von Großmeister Arthur Jussupov und Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler (im Bild rechts neben E. Bedau)betreute Jugend-Olympiademannschaft trat in stärkster Besetzung an: Mit Arik Braun, Falko Bindrich und Sebastian Bogner gingen drei IM an die Bretter, dazu Georg Meier.
Ein dicker Wermutstropfen aber die Aufstellung der Mörlenbacher. Gerade der Leistungsvergleich mit ihren Spitzenbrettern Großmeister Sergey Galdunts und Vitaly Kutin hatte die Verantwortlichen des DSB veranlasst, diesen Vergleichskampf in das Trainingskonzept aufzunehmen.

Trotzdem rechnete sich der Gastgeber eine reelle Chance seiner erfahrenen Spieler gegen die Jungtalente aus. Diese aber ließen es an Selbstbewusstsein nicht fehlen und tippten auf ein
4 : 0. Die Mörlenbacher Rumpfmannschaft gab aber ihr Bestes und kämpfte tapfer. Am Ende siegte der Olympiade-Nachwuchs mit 3,5 : 0,5. Etwas zu hoch?

Hier die Partien:

Brett 1:
Weiß: Arik Braun – Schwarz: Michael Schäfer

1. d4 f5 2. Dd3 d5 3. g4 f:g4 4. h3 g3 5. D:g3 Sf6 6. Sc3 Lf5 7. Lf4 c6 8. 0-0-0 g6 9. Lc7 Dc8 10. e3 Lg7 11. h4 Sh5 12. Dh2 Sbd7 13. Sh3 Sdf6 14. f3 0-0 15. Tg1 a5 16. Kb1 b5 17. Sf2 a4 18. Sd3 L:d3 19. T:d3 b4 20. Lh3 Da6 21. Se2 Se8 22. Sf4 S:f4 23. L:f4 b3 24. h5 c5 25. h:g6 h:g6 26. a3 c:d4 27. e:d4 b:c2 28. Kc2: Tf6 29. Tc3 Tc6 30. Dd2 Tc4 31. Tc4: Dc4:+
32. Kb1 Dd4 : 33. Le6+ Kf8 34. Dd4: Ld4: 35. Tg6: Sf6 36. Lh6+ Ke8 37. Ld5: Ta5 38. Lc6 Kd8 39. Ld2 Ta6 40. Lb5 Ta7 und Schwarz gab im 53. Zug auf.

Eine lebhafte Partie. Arik Braun bewies Nervenstärke. Die Mörlenbach diskutierten leidenschaftlich, ob Schwarz an einigen Stellen besser hätte fortsetzen können. Respekt für da mutige Spiel von Michael Schäfer.

Brett 2:
Weiß: Paulus Wohlfahrt – Schwarz: Falko Bindrich

1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sge2 0-0 6. Sg3 c5 7. d5 a6 8. Le2 h5 9. 0-0 e5 10. f4 Sg4 11. L:g4 L:g4 12. Dd3 e:f4 13. L:f4 h4 14. Sh1 De7 15. Sf2 Lh5 16. g4 h:g4 17. D:g3 Le5 18. Sd3 f6 19. S:e5 d:e5 20. Lh6 Tf7 21. d6 D:d6 22. Tad1 De7 23. Sd5 De6 24.Td2 Kh7 25. Le3 Sc6 26. Tdf2 f5 27. e:f5 T:f5 28. T:f5 g:f5 29. Dh4 D:g6+ 30. Kh1 Kg7 31. Se7 S:e7 32. D:e7+ Kg8 33. D:e5 Te8 34. Dd5+ Kh8 35. L:c5 Kh7 36. Ld4+ Kh7 37. b7+ Kh6 38. Tg1 De4 39. De4: Te4: 40. Lg7+ Kh7 41. Tg5 Lg6 42. Lc3 f3 43. Kg1 Te2 44. Ld4 Le4 45.h4 Td2 46. Lf2 T:b2 remis.

Die aufregendste und spannendste Partie des Vergleichskampfes. Paulus Wohlfahrt war dem jungen IM ebenbürtig oder mehr? Von Falko Bindrich ging das Gerücht, er habe Wohlfahrt unterschätzt. Aber das darf man nicht. Toll dann Falko Bindrichs kühne Verteidigung, ein wahrer Tanz auf dem Vulkan. Hätte Paulus Wohlfahrt irgendwo besser spielen und gewinnen können?

Brett 3:
Weiß: Georg Meier – Schwarz: Heiko Schneider

1.e4 c5 2. Sf3 d6 3. Lb5 Ld7 4. L:d7 D:d7 5. c4 Sf6 6. Sc3 g6 7. d4 Lg7 8. d5 0-0 9. 0-0 b5 10. c:b5 a6 11. b:a6 S:a6 12. Lf4 Tfb8 13. Tb1 Tb4 14. Sd2 Tab8 15. Dc2 Db7 16. b3 Dc7 17. Sc4 Sd7 18. a3 T4b7 19. Se2 Tf8 20. Ld2 f5 21. Sf4 Dc8 22. Se6 Tf7 23. f3 Ld4+ 24. Kh1 Lf6 25. Sa5 Tb5 26. b4 Da8 27. Sc6 c:b4 28. a:b4 Se5 29. Tfc1 f:e4 30. S:e5 Schwarz gab auf.

Anerkennenswert, dass Heiko Schneider ein Bauernopfer wagte, aber Georg Meier blieb un-beeindruckt und die Partie war schon vor dem 20. Zug entschieden.

Brett 4:
Weiß: Thorsten Bitsch – Schwarz: Sebastian Bogner

1. d4 Sf6 2. c4 g6 3. Sc3 Lg7 4. e4 d6 5. Sf3 0-0 6. Le2 e5 7. 0-0 Sc6 8. d5 Se7 9. b4 Sh5 10. Te1 a5 11. b:a5 Sf4 12. Lf1 T:a5 13. Sd2 Ta8 14. Sb3 f5 15. f3 f:e4 16. f:e4 Kh8 17. Le3 Sg8 18. c5 Sf6 19. Kh1 Sg4 20. Lg1 Sh5 21. Te2 Sg3+ 22. h:g3 Dg5 Weiß gab auf.

Bogners Schlussakkord erfreute die Kiebitze.

 

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Großmeister Klaus Bischoff in Superform

Eine Woche später der würdige Ausklang. Einer der besten deutschen Simultanspieler in bestechender Form. An 20 Brettern ließ der Simultan-König nur drei Remisen zu, also 18,5 : 1,5, die mit reichem Applaus bedachte Glanzleistung.


Presseresonanz der Superlative

Die lokale Presse berichtete von allen Veranstaltungen in großer Aufmachung. Ein Pressegespräch mit Arthur Jussupov, Bernd Vökler und Ernst Bedau versorgte mit allen Informationen. Die Odenwälder Nachrichten, das Darmstädter Echo und die Starkenburger Zeitungen brachten mehrere Artikel mit Fotos. Eine breite Öffentlichkeit in der Region um Mörlenbach wurde eine Woche lang mit Schach in Atem gehalten. Mörlenbachs Aufstieg in die 2. Schach-Bundesliga und 2008 die Schacholympiade in Deutschland, davon wissen jetzt alle.

 

/images/uploads/796b9135dd9fc348cafc656897471a07.jpg Und was es sonst noch gab...
- Arik Braun steht kurz vor dem Großmeistertitel, zwei Normen hat er schon.
- Exweltmeister Anatol Karpow begrüßte die Teilnehmer der Mörlenbacher Veranstaltung, um anschließend die Jugend-Olympiademannschaft in der seinen Namen tragenden Schachakademie in Hockenheim zu trainieren. (Karpov rechts im Bild)
- Ernst Bedau überreichte dem Bürgermeister von Mörlenbach das offizielle Olympiade-T-Shirt als Geschenk.
- Auch die Spieler der Jugend-Olympiademannschaft überreichten den Spielern der Gastmannschaft je ein Olympiade-T-Shirt.
- Die Mörlenbacher hatten sich ein originelles Geschenk für ihre jugendlichen Gegner ausgedacht: jeder erhielt ein Buch „Asterix und Obelix auf Hessisch“.
- In Mörlenbach hatte das Geschäft Optik Jung seine Schaufensterauslagen mit Schachfigur-Motiven dekoriert.
- Über dem Haupteingang zum Bürgerhaus hing von Weitem sichtbar das große Schacholympiade-Transparent.
- Das Jubiläums-Schnellschach-Open gewann bei 50 Teilnehmern Arik Braun vom Jugend-Oympiade-Team.
- Nach dem Vergleichskampf gaben Bundesnachwuchstrainer Bernd Vökler und der ehemalige Weltmeisterschaftskandidat Großmeister Jussupov Einblick in ihre Analyse der gespielten Wettkampfpartien.

 

Simultanveranstaltung mit GM Klaus Bischoff

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Zwei Bensheimer und ein Lorscher halten Remis

Zum Abschluss der Mörlenbacher Jubiläumsschachtage, konnte der Schachklub Freibauer, den deutschen Nationalspieler Grossmeister Klaus Bischoff vom Bundesligisten TV Tegernsee begrüßen. Im Rahmen der Simultantournee des Deutschen Schachbundes für die Schacholympiade in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden für 2008, spielte GM Bischoff gleichzeitig an 20 Brettern. Unter den Gästen weilte von Anfang an für den Kreis Bergstrasse Herr Bistritschan, der fasziniert diese Veranstaltung von Anfang bis Ende als kiebitzender Zuschauer verfolgte.

Als erstes erwischte es Wilfried Schöbel-Kröhn vom SK Fürth, der schnell die Überlegenheit des Grossmeister anerkennen mußte. Die letzte Partie hatte der Turnierleiter für Mannschaften des Schachbezirks Bergstrasse, Torsten Beyertt, von den Schachfreunden aus Heppenheim. Neben den Schachaktiven zeigten auch einige Amateure, wie der erste Beigeordnete der Gemeinde Mörlenbach Herr Klaus Müller ein hohes Niveau und konnten lange mithalten.
Den jüngsten Teilnehmer stellte mit Sven Hennig der gastgebenden Verein. Ans Schach herangeführt wurde er bisher durch das vom Ehrenmitglied Karl Heinz Wohlfart geleitete Schulschach. Er kämpfte als einer der Letzten gegen den Großmeister, konnte eine Niederlage aber nicht abwenden. Am Ende gewann Klaus Bischoff 17 der 20 Partien. Remis erkämpfte gegen ihn Harald Stelzer und Bernd Zubrod aus Bensheim, sowie der für Lorsch spielende Jens Bellingrath.

Weitere Bilder auf der homepage des Vereins http://www.freibauer1980.de/berichte/index.php?id=1