Schacholympiade 2008 in Dresden

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SC Pforzheim

Datum: 16.12.2006

Simultanspieler: Arik Braun (JOM)

Spielort: wird noch bekannt gegeben!

unter der Moderation des Pressereferenten des DSB, Herrn Lais

 

Am 16.12.2006 hielt der 'Simultanzug' des DSB in Richtung 2008 für dieses Jahr zum letzten Mal. Station war der Singsaal im Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim. Oliver Linder und der SC Pforzheim hatten alles getan, um es den Teilnehmenden so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Deutsche Schachbund schickte Arik Braun ins Rennen, der SCP finanzierte zudem die Teilnahme von Ulrich Schulze, um insgesamt 42 Teilnehmer das Simultan zu ermöglichen. Am Ende gingen beide Meister ohne eine einzige Niederlage nach Hause. Lesen Sie den Bericht von Peter Hepfer in der Pforzheimer Zeitung:

 

Marathon für den S(ch)achverstand

Simultan-Wettkampf beim SCP mit den Brett-Strategen Ulrich Schulze und Arik Braun – Drei Stunden volle Konzentration

 

/images/uploads/9d0e159b35fc97e03665734df8cbe610.jpgDa sage noch einer, Schach sei kein richtiger Sport und bringe die Leute nicht zum Schwitzen. Wer das behauptet, der hätte am besten mal beim Schachclub Pforzheim vorbeischauen sollen, der im Rahmen seiner Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen zu einer ganz besonderen Simultan-Veranstaltung geladen hatte.

 

/images/uploads/d215dc8bf8720e98f504f75f26094bd7.jpgUm im Singsaal des Kulturhauses Osterfeld gegen die internationalen Meister Arik Braun (18) und Ulrich Schulze (56) anzutreten, konnten sich die Kandidaten zuerst nach Belieben bis in den vierten Stock warmlaufen. Und danach ging es erst so richtig rund. Denn die Brett-Strategen vom Bundesligisten SC Eppingen brachten die Oberstübchen von rund 40 Spielern aus der Pforzheimer Region im Handumdrehen auf Hochtouren.

 

/images/uploads/52a8c1991215ce692775040102a1ffc1.jpgMeister ohne Niederlage: Ulrich Schulze

Gut drei Stunden dauerte das Simultan-Duell – ein Marathonlauf für den S(ch)achverstand im wahrsten Sinne des Wortes. Am Ende verloren die Meister keine einzige Partie. U 18-Weltmeister Arik Braun buchte 14 Siege und sechs Remis (17:3 Punkte) auf sein Konto. Der in der Goldstadt aufgewachsene Berliner Ulrich Schulze setzte bei seinem Heimat-Club mit einer Bilanz von 15:7 (18,5:3,5 Punkte) sogar noch einen drauf.

Vom Pforzheimer Schach-Nachwuchs sah sich aber besonders Arik Braun umschwärmt. Schließlich hatte der Schüler aus Allmersbach bei Backnang doch erst im Oktober bei der Junioren-WM (U 18) in Georgien sensationell den Titel abgeräumt. „Arik hat es einfach im Bauch und im Händchen. Er wird mit Sicherheit bald Großmeister“, lobte auch Ulrich Schulze seinen Eppinger Teamkollegen. Selber hatte der Pforzheimer Lokalmatador bei seinem Heimspiel freilich mit einer kleinen Erkältung zu kämpfen und war deshalb etwas wacklig auf den Beinen. „Da musste ich mich schon zusammenreißen. Zum Glück bin ich im Alter viel trainingsfleißiger als früher“, ließ der Bundesliga-Spieler wissen, dessen ELO-Zahl (Fide) derzeit bei 2304 liegt. Zum Vergleich: Schach-Großmeister rangieren über der 2500er-Grenze, die Weltspitze liegt sogar bei run! d 2700.
Dort möchte Arik Braun (2540) am liebsten auch einmal hin. Dementsprechend groß war die Freude bei seinen Pforzheimer Kontrahenten, die gegen das Schachtalent wenigstens ein Remis erkämpften. Jürgen Heyse geriet sogar derart in Stimmung, dass er seine Partie gleich mit Trainer Dr. Helmut Reefschläger (Baden-Baden) besprechen musste. „Mein Coach wird mich aber trotzdem zusammenfalten“, vermutete der Büchenbronner.

 

/images/uploads/1e1e3259b6db731d8b6f0b73d9a2376f.jpgGenauso wie Heyse lag auch Michael Volz mit einer französischen Eröffnungsvariante gegen Braun goldrichtig. „Er hat mein Remis-Angebot angenommen. Jetzt muss ich diesen Elan nur noch ins nächste Punktspiel hinüberretten“, freute sich der Mann vom SC Keltern. U-18-Weltmeister Arik Braun wird sich in Kürze derweil ganz anderen Aufgaben stellen.

Der Gymnasiast bereitet sich auf sein Abitur im kommenden Jahr vor. „Deshalb ist auch eine kleine Schach-Pause angesagt“, verriet er. Nur, wie das funktionieren soll, weiß Arik Braun noch nicht so recht. Denn ganz ohne Schach – das hat es bei ihm bisher noch nie gegeben.

Artikel wurde erstellt von: Peter Hepfer am 21.12.2006.

Bilder: Lais