Schacholympiade 2008 in Dresden

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WIM Tina Mietzner musste alles geben

/images/uploads/0125ffff4d12fd49e8badae7de6ba4e5.jpgAufbau Elbe ringt Tina Mietzner an 15 Brettern ein 7,5:7,5-Unentschieden ab

In drei Jahren wird Dresden mit der Schach-Olympiade das weltweit größte Schachturnier ausrichten. Um dieses Megaevent schon jetzt in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, gastierte am 17. September 2005 Nationalspielerin Tina Mietzner in Magdeburg zu einem Simultan-Wettkampf. Gleichzeitig trat die 21-jährige Chemnitzerin gegen 15 Vereinsspieler von Aufbau Elbe an. Die meist jugendlichen Schachtalente lieferten der Kaderspielerin einen beherzten Kampf und wurden letztendlich mit einem 7,5:7,5-Unentschieden belohnt.

Das Magdeburger Maritim-Hotel stellte einen Konferenzsaal zur Verfügung, so dass die Simultanvorstellung in einem sehr ansprechenden Ambiente stattfand. Markus Schwenke, Nachwuchstrainer von Aufbau Elbe, hatte sich beim Deutschen Schachbund für diesen Wettkampf beworben und zeichnete für die Organisation verantwortlich. Nachdem er alle Anwesenden begrüßt hatte, stellte sich Tina Mietzner kurz vor und beantwortete noch einige Fragen.

Dann ging es endlich los. Die 15 Bretter, an denen die Nationalspielerin jeweils die weißen Steine führte, waren in einem Viereck angeordnet. Tina Mietzner eröffnete alle Partien mit dem Königsbauern. An der Innenseite schritt die Chemnitzerin nun von einem Brett zum nächsten, mit konzentriertem Blick und ohne Unterbrechung. Das gleichzeitige Spielen von mehreren Partien verlangt auch eine gute Kondition. Der Simultan-Wettkampf im Maritim-Hotel war erst nach mehr als fünf Stunden beendet.

Die kämpferische Einstellung der Aufbau-Elbe-Spieler wurde schon zu Beginn deutlich. Mit einem Sizilianer konfrontierte beispielsweise Marcel Schulz die Internationale Frauen-Meisterin. Diese Eröffnung ist dafür bekannt, dass Schwarz kompromisslos auf Sieg spielen will. Das junge Talent von Aufbau Elbe konnte in einem verwickelten Mittelspiel dann auch Material gewinnen. Nach einem Schach auf der Grundreihe, das den Verlust einer weiteren Figur bedeutete, gab sich Tina Mietzner geschlagen. Die Oberhand behielten gleichfalls Vincent Schwenke, Florian Brüggemann, Alexander Taroushkin und Michael Spandel. Alle fünf Nachwuchsspieler unterstrichen mit den gezeigten Leistungen auch die Qualität des Schachtrainings bei Aufbau Elbe, für das neben Markus Schwenke übrigens Michael Zeuner und Jens Windelband verantwortlich sind.

Etwas paradox mutet die Tatsache an, dass ausgerechnet Gastspieler Herbert Großmann vom Burger SK, der die höchste Wertzahl aufzubieten hatte, seine Partie verlor. Am Ende des langen Simultanmatches konnte sich Tina Mietzner auf die immer weniger werdenden Bretter konzentrieren, so dass ihre schachliche Überlegenheit besser zum Tragen kam.

Letztendlich kam sie noch auf fünf Siege, was bei ebenfalls fünf Punkteteilungen und Niederlagen einen Gesamtstand von 7,5:7,5 bedeutete.
Thomas Schwieger